Wer glaubt eine Deutsche Nachwuchsmeisterschaft im Triathlon ist eine gemütliche kleine Reise mit Kiddies die dann dort ganz artig ihre kleinen Wettkämpfchen absolvieren und Mama, Papa und der Trainer rufen "hopphopp meine Kleinen", der täuscht sich gewaltig.

Nach eine achtstündigen Autoanreise kam im Unterkunftsort Saarburg Urlaubsstimmung auf. Kleine Gassen, Weinberge, Sonnenlicht-ach wie fein. Am nächsten Tag noch entspannte Streckenbesichtigung, dann war aber Schluss mit
nett und beschaulich.
Am 2.August starteten 13 BerlinerInnen im Alter von 13 und 19 Jahren in den Rennen ihrer Altersklassen. Das ersten Rennen der JugendB männlich mit unseren kleinen Jungs David Krüger und Levin Rexin: souverän durchliefen sie mit pochendem Herz ihre erste DM, beendeten ihr Rennen zufriedenstellend auf Platz 29 und 42. Die erste große Aufregung im zweiten Rennen: in der Spitzengruppe platziert stürzen unsere Küken Sherin Senkel und Isabel Krüger in einem Massencrash. Kleine Memmen? Weit gefehlt! Beide wirklich schwer gezeichnet vom Sturz und weit zurückgeworfen schleppten sie sich wieder auf ihre Räder (mit Platten!) und beendeten hocherhobenen Hauptes das Rennen noch auf Platz 42 und 23. Respekt. Vivian Wolf, ebenfalls das erste mal bei einer DM finshte mit einem Lächeln auf den Lippen im gesicherten Mittelfeld (42), Antonia Schröder reiste bereits humpelnd an, wollte und sollte auch ordentlich finishen (45)da es medizinisch vertretbar war. Auch hier meine Hochachtung vor dem Kämpferherz.
So, die erste Runde Adrenalin verdaut ging es weiter mit den jungen Wilden in der Jugend A männlich. Die Hoffnungen die auf Ian Manthey ruhten konnte er bestätigen. Mit einem beherzten Lauf schob er sich auf Platz 11, dazu gute Leistungen von Dominik Lemke (19), Niklas Gärtner und Christian Riedrich(32)-schönes Mannschaftsergebnis, bis zur nächsten Aufregung: Disqualifikation von Niclas wegen "Kampfrichterauseinandersetzungen"! Nachdem sich die Gemüter etwas beruhigt hatten gab es eine Aussprache mit
dem betroffenen Kampfrichter mit einer Entschuldigung vom 15jährigen Heißsporn, doch die rote Karte blieb bestehen. Nach kurzer Mittagspause ging es mit den Großen weiter. Norman Fenske hatte sich mit seinem 6.Platz beim Deutschlandcup der Junioren in Braunschweig die Meßlatte selber hoch gelegt. Heuer war nicht der Tag um dies zu wiederholen. Nach viel investierter Radarbeit und mäßiger Tagesform kam er auf Platz 29 ins Ziel. Lydia Liebnitzky sollte es bei den Juniorinnen besser machen. Nach einer gute Schwimmleistung und taktisch klugem Radfahren kam sie in die Position um eine Top10-Platzierung zu fighten. Euphorisch angefeuert von allen Berlinern stürmte sie auf Platz 9.

Ein versöhnlicher Abschluss für ihre persönliche "Nachwuchsalterklassenkarriere" und für den angereisten Berliner Tross bestehend aus Sportlern, Trainern, Eltern, Geschwistern und Freunden.

Sebastian Hauer