Zum 2.Rennen der Bundesligaserie ging es an den Schliersee. Der Alpenklassiker mit seinem berühmt berüchtigten Radkurs und dem knallharten 5km langen Schlussanstieg lockt jährlich zahlreiche Athleten in die bayrischen Voralpen. Die Anforderungen sind so, dass sich auch namhafte Langstreckler wie in diesem Jahr Timo Bracht und Faris-al-Sultan Chancen gegen die besten Kurzstreckler wie z.B. Laurent Vidal, Will Clarke oder auch Ronald Friedrich ausrechneten. In jedem Fall braucht es eine gute Portion Raddruck um hier zu bestehen.

Es hatte am Vortag heftig geregnet und die Radstrecke war in einem beängstigend schlechtem Zustand. Die Veranstalter setzten alle Hebel in Bewegung um das wieder in Ordnung zu kriegen. Dann kühlte es auch noch bis auf niedrige einstellige Temperaturen runter und jeder machte sich Gedanken, was man auf dem Rad noch an wärmenden Textilien ergänzen könnte. Die Berliner Nachwuchsathleten waren in Düsseldorf beim ETU-Nachwuchscup im Einsatz und wären auf dieser schweren Strecke unter Umständen auch überfordert gewesen, so war das Berliner Team vom TuS Neukölln diesmal etwas anders aufgestellt. 


von links: Bartosz Smeda, Ronald Friedrich, Marek Olszewski, Norman Fenske und Dominik Kugler

Um 11.15 Uhr war Start und es war außerhalb des Schliersees einigermaßen trocken. Im See wurde mit harten Bandagen gekämpft. Am besten konnten sich Marek und Bartosz durchsetzen dicht gefolgt von Dominik.

Ronald genoss die Fluten noch ca. 1 Minute länger und Norman verweilte weitere 45 Sekunden länger im See. Das waren nicht die besten Ausgangsbedingungen, aber spätestens nach 5 km in den Bergen wurden die Karten neu gemischt.

Dominik, unser bester Mann in Paderborn, zog leider die A...karte und musste nach wenigen Km mit gerissener Kette die Segel streichen. Ihm blieb nichts weiter als knappe 3 Stunden auf den Besenwagen zu warten. Dafür war heute Ronalds Tag. Die unzähligen Trainingskilometer in der Schwäbischen Alb zahlten sich jetzt aus. Ohne sich voll zu verausgaben flog er über den Kurs und meisterte auch den Schlussanstieg unbeeindruckt. Von den Berliner Jungs kam er dann als erster in die Wechselzone am Spitzingsee und machte sich wenig gezeichnet und zuversichtlich auf die Laufstrecke. Ca. eine Minute danach kam Marek oben an. Auch er hatte in der Vorbereitung reichlich Rad-Km gesammelt und präsentierte sich dementsprechend stark. Dann verging doch einige Zeit bis auch Norman und Bartosz den Spitzingsattel erreichten. Mit schweren Beinen und doch leicht demoralisiert machten sie sich auf die auch nicht einfache Laufstrecke. Dominiks vorzeitiges Ausscheiden war für beide Verpflichtung, die Sache bis zum Ende durchzuziehen.

Weiter vorne machte Ronald das Rennen seines Lebens. Trotz langer Verletzungspause in der Vorbereitung auf die Saison, sammelte der frisch gebackene Papa einen nach dem anderen ein und lief mit 15.Laufzeit bis auf Platz 24 vor!!! Es fehlte lediglich eine gute Minute und er wäre noch vor Faris-Al-Sultan ins Ziel gelaufen.

Mareks Beine waren schon etwas schwerer. Wie bei vielen anderen wirkte sich das auch auf die Lauflieistung aus. Immerhin kam er noch auf einen guten 41. Platz ins Ziel. Norman und Bartosz konnten nicht mehr ihr eigentliches Laufpotential abrufen. Aber sie gaben doch alles was noch drin war und kämpften sich auf den Plätzen 50 und 55 ins Ziel.

Der Titel "bester Aufsteiger" ging diesmal an die Trias aus Hildesheim. Die Männer aus Berlin erreichten den 11.Platz in der Tageswertung und konnten mit Rang 10 in der Tabelle die Top Ten halten.

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